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11.04.17

Radtour Salzgitter Lichtenberg




Sonntag, 09. April 2017
Edemissen - Salzgitter Lichtenberg - Edemissen
91 km



Heute soll es - im Gegensatz zu gestern - richtig schön sonnig und bis zu 18 Grad warm werden. Ein schwacher Wind weht aus südlicher Richtung. Optimales Wetter für eine Radtour zum Burgberg nach Salzgitter, wo der Bärlauch in Massen wächst. Im letzten Jahr war ich Ende April mit Silja dort und es war deutlich kälter.

Bei der Planung der Route habe ich mal wieder darauf geachtet, eine neue Strecke kennen zu lernen. Erst geht es auf bekannter Strecke über Peine, Handorf, Bülten und Gadenstedt nach Steinbrück. Zwischen Groß Bülten und Gadenstedt überqueren wir die Fuhse, ich bin immer wieder fasziniert von den urwüchsigen Flussläufen.


Auf dem Weg ist die Burg Steinbrück über eine Wiese gut zu sehen. Die ehemalige Wasserburg gilt als eine der besten erhaltenen Bischofsburgen in Niedersachsen. Der zur Burg gehörende ehemalige Batterieturm wurde in den 1950er Jahren zu einer Kirche umgebaut.


Die Strecke ab hier ist Neuland für mich. In Groß Himstedt war ich noch nie, das Dorf empfängt uns mit blühenden Obstbäumen und hübsch angelegten Gärten.


Dann kommen wir auf einem Schotterweg in ein Waldstück, dem Bereler Ries. Hier ist auch die erste kleinere Steigung zu bewältigen, der Weg erweist sich als ziemlich holperig und steinig. Die Umgebung ist trotzdem sehr schön und abwechslungsreich, da fallen leichte Unebenheiten nicht weiter ins Gewicht.


Nachdem wir über den Berg sind, rollen wir auf die Ortschaft Berel zu. Nach Ortsausgang kommen wir wieder auf einen Schotterweg, der uns am Sengebach entlang bis nach Lesse führt. Der Himmel ist blau und keine Wolke ist zu sehen. Trotz eines ganz leichten Gegenwindes lässt es sich prima fahren.


Lesse ist bereits ein Stadtteil von Salzgitter, das Zwischenziel ist also nicht mehr weit. Jetzt geht es schön bergab, der glatte Radweg ist weithin sichtbar. Genau wie der Salzgitter-Höhenzug, der in einiger Entfernung vor uns liegt und zu dem auch der Burgberg gehört. Eine gute Steigung ist also dann auch wieder zu erwarten.


Auf der Zielgeraden nach Salzgitter Lichtenberg überqueren wir die A39. Am Ortsrand angekommen, steigt die Straße immer weiter an. Wir kommen auf den Stukenbergweg, der stetig in die Höhe führt. Im kleinsten Gang kämpfen wir uns höher und höher.


Wir lassen die Siedlung auf einem Waldweg hinter uns, die ersten Bärlauchpflanzen wachsen am Wegrand, ein leichter Knoblauchgeruch liegt in der Luft. Je höher wir kommen, desto großflächiger werden die Bärlauchfelder. Dann haben wir es geschafft und erreichen die alten Mauern der Burgruine.


Die Burg Lichtenberg wurde im 12. Jahrhundert vom Welfenherzog Heinrich dem Löwen auf der Bergkuppe des Burgbergs gebaut. Wir stellen die Räder ab und schauen uns etwas um.


Die gesamte Anlage wird von Denkmalschützern gepflegt und ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Bei dem wunderbaren Wetter sind noch einige Besucher unterwegs. Die meisten fahren allerdings bequem mit dem Auto hier herauf und suchen dann in die Gaststätte des Waldhotels Burgberg auf.


Wir haben etwas zum Vespern mitgebracht und machen es uns auf einer schiefen Bank am windgeschützten Kräutergarten der Burgruine gemütlich. So gefällt es uns am besten und wir können das schöne sonnige Wetter optimal ausnutzen.


Nach dem Essen holen wir die Räder und schieben in einen Waldweg hinein. Hier wächst der Bärlauch soweit das Auge reicht.


Wir ernten einige Blätter, der Duft ist einfach unwiderstehlich. Heute Abend steht Spagetti mit Bärlauchpesto auf unserem Speiseplan.


Dann treten wir den Rückweg an. Aufgrund des super Wetters und des Rückenwindes wähle ich die etwas weitere Route am Stichkanal Salzgitter entlang. Als erstes genießen wir die Abfahrt auf der Burgbergstraße. Lichtenberg verlassen wir auf einem Feldweg, der später die Landstraße säumt.


Die Route führt uns direkt über den Hof des Schlosses Salder. Das Renaissanceschloss im Salzgitteraner Stadtteil Salder diente früher als Fürstensitz, heute beherbergt es das städtische Museum.


Vor dem hübsch angelegten Schlosspark ruhen einige Enten in der Sonne und lassen sich durch uns nicht stören. Wir fahren vorsichtig an den Enten vorbei, biegen hier ab und verlassen auch diesen Stadtteil.


Als Kontrast dazu sehen wir kurze Zeit später etwas entfernt zu unserer Rechten das Industriegebiet Watenstedt. Hier endet der Stichkanal Salzgitter, der den hiesigen Hafen mit dem Mittellandkanal verbindet. Die Schornsteine des Kraftwerks und des Stahlwerkes sowie weitere Industrieanlagen ragen weithin sichtbar in die Luft.


Wir fahren auf der Landstraße weiter über Bleckenstedt und Sauingen parallel zum Kanal. Kurz vor der Üfinger Schleuse geht es dann für die nächsten 12 km hinunter auf den Wirtschaftsweg entlang des Stichkanals Salzgitter. Die Anlegestellen, die vom Ufer ins Wasser hineinragen, sind manchmal von Anglern oder sonnenhungrigen Spaziergängern belegt. Wir genießen hier ebenfalls die Sonne auf dem schönen, ruhigen und sehr ebenen Weg neben dem Kanal.


Obwohl man viele Kilometer einfach nur geradeaus fährt, liebe ich diese Strecke. Besonders jetzt, wo die Bäume und Sträucher am Wegesrand ihr Laub in einem satten frühlingsgrün entfalten und teilweise in voller Blüte stehen.


Hinter der Wedtlenstedter Schleuse passieren wir den Yachthafen Heidanger. Auf der Brücke, welche die Hafeneinfahrt überspannt, erhaschen wir einen Blick auf die Sportboote und Yachten, die hier angelegt haben.


Einige Zeit später mündet der Salzgitter Stichkanal bei der Marina Bortfeld in den Mittellandkanal, den wir hier auch gleich wieder verlassen.


Der Weg führt eine ziemlich steile Böschung hinauf durch ein Tierschutztor. Dieses ist aufgrund der Schwerkraft gar nicht so einfach zu durchfahren, entweder fällt das Tor sofort wieder zu oder das Rad rollt zurück sobald wir eine Hand vom Lenker nehmen um das Tor aufzuhalten. Mit vereinten Kräften schaffen wir es schlussendlich und können unseren Weg fortsetzen.

Auf der Straße fahren wir durch Wendezelle nach Harvesse. Parallel zur B214 geht es verkehrsarm weiter auf einer für mich neuen Strecke. Am alten Wenser Bahnhof kommen wir auf einen Feldweg, der im weiteren Verlauf direkt zwischen den Kieskuhlen Wipshausen hindurch führt.


Diese erstrecken sich zum Teil auf beiden Seiten des Weges und sind mit vielen Sträuchern und Bäumen gewachsen. Ein sehr schönes Stück Natur umgibt uns bei der Durchfahrt.


Dann fahren wir auf einem Feldweg am Meerdorfer Holz vorbei über Mödesse nach Hause.


Der kleine Umweg auf der Rücktour hat sich landschaftlich wirklich gelohnt, die gesamte Strecke und auch das Zwischenziel war sehr schön und sehenswert.



Hinweg

Rückweg









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