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29.05.17

Mai-Urlaub Teil 1








Mai-Urlaub Teil 1
Edemissen - Ludwigsburg 
11. Mai - 13. Mai 2017
528 km










Tag 1
Donnerstag, 11. Mai 2017 
Edemissen - Bad Hersfeld
207 km


Am kommenden Sonntag bin ich mit Peter zur Konfirmation seiner Nichte in Schönaich (bei Stuttgart) eingeladen. Ich möchte den Weg mit dem Rad bewältigen und habe bei Naviki eine 3-Tages-Tour geplant. Für den heutigen Donnerstag nehme ich mir Route A und B vor, übernachten möchte ich in der Jugendherberge Bad Hersfeld.

Die letzten Tage war das Wetter nicht so schön, es soll aber nun jeden Tag besser werden. Ich starte in der Dämmerung um 5.30 Uhr bei etwa 8 Grad und schwachem Süd-Ost-Wind. Handschuhe und Buff kann ich heute früh noch gebrauchen. Da ich einige Straßenpassagen dabei habe, setze ich dieses Mal auch meinen Helm auf.



Auf dem Weg nach Stederdorf sehe ich zu meiner Rechten über den Feldern den Mond langsam immer tiefer sinken. 


Gleichzeitig geht zu meiner Linken die Sonne auf und ihre Strahlen schimmern durch den morgendlichen Nebel.


Herrlich, der Himmel ist fast wolkenlos, der ganze Tag liegt noch vor mir und ich kann tun, was ich am liebsten mache: Fahrradfahren.


Ich folge der B444 bis nach Grasdorf. Ab hier fahre ich auf Landstraßen in Nähe der A7 weiter. Meistens, nicht immer, ist ein Radweg vorhanden. Der leichte Gegenwind stört mich nicht, ich komme trotzdem gut voran. Es ist wunderschön sonnig aber noch sehr kalt.


Es geht weiter über Bockenem, Rhüden und Echte. Hier wird die Gegend leicht hügelig. Bei den Auffahrten ziehe ich den Reißverschluss meiner Jacke etwas auf und kann für eine Weile die Handschuhe ausziehen. Meine kalten Fußspitzen werden langsam wieder warm. Leuchtend gelbe Rapsfelder liegen auf meinem Weg und verströmen ihren süßlichen Duft.


In Northeim bin ich endlich richtig warm und die Handschuhe verschwinden endgültig in der Tasche. Teil A und somit die Hälfte meiner heutigen Route habe ich in Bovenden geschafft. Es ist noch vor 12 Uhr und ich liege gut in der Zeit. Bevor ich Teil B aufs Navi lade, rufe ich in der Jugendherberge Bad Hersfeld an um sicher zu gehen, dass ich heute Abend nicht vor verschlossenen Türen stehe.

Dann geht es weiter mitten durch Göttingen. Dank Naviki kein Problem. Ich werde sicher durch den Großstadtverkehr und durch Unmengen von Fußgängern und Radfahrern geführt. In den sonnigen Parkanlagen vor den Hochschulen sitzen Studenten in Grüppchen auf dem Rasen, lachen, erzählen oder lernen.

Um 12.30 Uhr lasse ich Göttingen hinter mir und mache bei km 116 auf einer Bank am Wegesrand meine Mittagspause. Jetzt kann ich endlich auch die langen Klamotten ausziehen, es ist inzwischen schön warm geworden.


Gestärkt setze ich meinen Weg fort. Um unwegsame Wald- und Holperstrecken zu vermeiden, habe ich bei der Planung darauf geachtet, dass ich weitgehend an der Straße bleibe. Bei Niedergandern stoße ich auf die Leine und kurze Zeit später fahre ich über die Grenze nach Thüringen.


Hier verlasse ich dann doch die Straße für ein kurzes Stück und komme auf einen Kolonnenweg. Eine wunderschön bergige Landschaft liegt vor mir und ich hoffe, dass mein Weg nicht mitten hindurch führt.


Leider doch, der nächste Hügel ist meiner. Es wird steiler, ich schalte immer weiter runter. Bin im 1. Gang, meine Beine brennen. Ich muss absteigen und ein Stück schieben, was mit dem schweren Gepäck ebenfalls anstrengend ist. Aber wo es hinauf geht, geht es auch wieder runter, ich freue mich schon auf die Abfahrt.


Nachdem ich durchgeschwitzt und entkräftet den Gipfel des Stürzlieder Berges erreicht habe, sehe ich vor mir einen kurvigen, verschmutzten Pfad sehr steil in die Tiefe gehen. Eine Abfahrt ist mir zu gefährlich und ich muss weiter schieben, dieses Mal bergab.


Die letzten 2 Kilometer hatten es in sich, endlich erreiche ich die Straße wieder und rolle weiter hinab, verlasse Thüringen und komme in das nächste Bundesland, nach Hessen.


Ich bin froh, wieder eine schöne glatte Straße unter den Reifen zu haben. Aber auch hier geht es bergig weiter. Ich überquere die Werra, fahre aber zugunsten einer kürzeren Strecke nicht den Flussradweg.

Heftige Anstiege wechseln sich mit schnellen, kühlen Abfahrten ab. Ich werde ganz schön gefordert und kämpfe mich Kilometer für Kilometer weiter. Obwohl anstrengend, macht das Fahren noch Spaß und läuft den Umständen entsprechend gut. Die Straßen führen durch Wälder und Felder, es ist wenig Verkehr und ich fühle mich relativ sicher. Inzwischen hat es sich wieder bewölkt und sieht nach Gewitter aus.


Nach etwa 170 km habe ich die schlimmsten Steigungen für heute überstanden. Trotzdem ziehen sich die letzten 30 km noch ganz schön in die Länge. Hinter Bebra überquere ich die Fulda, das Wetter scheint sich zum Glück zu halten.


Gegen 20 Uhr erreiche ich erschöpft aber glücklich über meine Leistung, das Tagesziel, die Jugendherberge in Bad Hersfeld.



Route Teil A

Route Teil B





Tag 2 Freitag, 12. Mai 2017
Bad Hersfeld - Dorndiel
157 km


Die letzte Nacht habe ich gut geschlafen, in der Frühe packe ich meinen Kram zusammen und frühstücke kurz vor 7 Uhr. 



Bereits um 7.40 Uhr sitze ich wieder auf dem Rad. Es ist angenehm mild aber es nieselt leicht. Über den Bergen zu meiner Rechten steht noch der Nebel.


Die ersten 30 km sind ziemlich eben und leicht zu fahren, bis kurz vor Schlitz bleibe ich auf dem Fuldaradweg.


Dann wird es wieder bergiger, ab Bad Salzschlirf geht es häufiger rauf und runter, tendenziell bergauf. Ich muss mich ganz schön ins Zeug legen und komme nicht so schnell voran wie gehofft.


Bei km 60 kurz vor Freiensteinau habe ich den höchsten Punkt der ersten Hälfte für heute erreicht. Bis nach Altenhaßlau gibt es einige schöne Abfahrten. Trotzdem bin ich einigermaßen erschöpft, die vielen Höhenmeter bin ich noch nicht so gewöhnt. Nach 100 km lade die nächste Etappe aufs Handy, für heute sind noch 87 km geplant. Gleich geht es wieder auf einem Schotterweg anstrengend bergauf.

Hier oben lädt eine Bank zur Pause ein. Es ist inzwischen 13 Uhr und der Regen hat vorerst nachgelassen. Ich bin nicht mehr sicher, ob ich das heutige Ziel, die Jugendherberge in Erbach erreiche. Das Höhenprofil zeigt noch einige Hügel an.


Ich esse etwas und setze meinen Weg fort. Die Aussicht ist schön aber der Schotterweg bremst mich etwas aus. Ich bin k.o.


Bei Horbach bin ich endlich wieder auf der Straße, ich habe das Gefühl, die Zeit läuft mir davon.


Ich will erst einmal fahren soweit ich komme. Ich erinnere mich an die Planung, da gibt es noch eine Jugendherberge die vor Erbach liegt, Burg Breulberg. Vielleicht sollte ich die ansteuern.


Ich fahre weiter. Rauf und runter. Die Landschaft interessiert mich gerade nicht so, ich möchte einfach nur vorwärts kommen. Ein schöner, asphaltierter Waldweg, dann wieder Straße, gelbe Rapsfelder, grüne Wiesen, Hügel und Berge ziehen an mir vorüber.


Meine Beine brennen, das Ziel ist noch lange nicht in Sicht. Ich trete und trete ohne Pause, muss weiterkommen.


Der Himmel bewölkt sich immer mehr. Gewitter ist angesagt und ich bleibe unter einer Brücke stehen um einem heftigen Schauer zu entgehen. Der Aufenthalt bringt mich dem Ziel nicht näher. Während ich auf besseres Wetter warte, google ich die Jugendherberge in Breuberg. Laut Navi noch 35 km, das ist zu schaffen. Ich rufe dort an um ein Bett zu reservieren und gebe das neue Ziel ein.

Ich bin erleichtert, die Strecke etwas verkürzt zu haben. Kurz nach 17 Uhr Uhr kann ich weiter, der Regen hat nachgelassen. Neben mir noch schwarze Wolken, ein Regenbogen zeigt sich in der Ferne.


Inzwischen scheint die Sonne wieder. Ich nähere mich Aschaffenburg, bei Kleinostheim begleite ich den Main ein Stück auf einem schönen ebenen Weg. Dann muss ich den Main über eine sehr steile Rampe überqueren. Zum Glück hilft mir ein Radler beim Schieben, ich hätte sonst für das Unterfangen meine Packtaschen abnehmen müssen.

Die Frage nach dem Woher und Wohin ist schnell beantwortet. Allerdings stutzt der Ortskundige etwas über meine Kilometerangabe bis zum Ziel nach Breuberg. Ab hier sollen es nur noch etwa 20 km sein. Seiner Meinung nach ist es bedeutend weiter. Ich bin etwas beunruhigt, weil ich bei Naviki nur den Ort eingeben konnte, die Adresse der Jugendherberge war unbekannt. Aber egal, wenn ich in Breuberg bin, werde ich auch die Herberge finden. Auf mein Navi kann ich mich verlassen.

Ich fahre ein Stück an der Bundesstraße entlang, nicht schön aber mit Radweg. Dann komme ich auf einen asphaltierten Weg, der an einem Waldrand vorbeiführt. Sicher ist mein Ziel bald erreicht.

 

Bisher ist alles eben, nur noch wenige Kilometer liegen vor mir. Ich freue mich schon auf die Ankunft und die Ruhepause.


Ein Bach säumt meinen Weg, ich bin guter Dinge. Weit ist es nicht mehr, das Wetter ist wieder schön geworden, die Abendsonne scheint auf meinen Weg.


Dann, 5 km vor meinem Ziel, führt mich Naviki aus der Ortschaft heraus auf einen verlassenen Waldweg. Das muss die Zielgerade zur Burg Breuberg sein, die oben auf einem Berg liegt. Voller Elan nehme ich meine ganze Kraft zusammen und pedale mich in die Höhe. Eigentlich müsste ja mal ein Hinweisschild zur Herberge auftauchen. Es geht immer weiter bergauf, ich bin ziemlich am Ende meiner Kräfte, schiebe das schwere Rad höher und höher.

Dann bin ich oben - keine Jugendherberge in Sicht. Unter mir liegt eine Ortschaft, rings herum befinden sich nur Wald, Wiesen und Berge. Ich habe keine Ahnung wo ich wirklich bin. Zum Glück läuft mir ein älterer Mann mit Hund über den Weg und ich frage nach der Jugendherberge. Er zeigt mir einen Turm in der Ferne, dazwischen liegt ein Tal und ein weiterer Berg. Etwa 15 km entfernt, sagt er.

Na toll, das schaffe ich auf keinen Fall heute noch. Die Ortschaft unter mir heißt Dorndiel, wenn ich Glück habe, hat eine private Vermieterin noch ein Zimmer frei, eine Gaststätte gibt es dort nicht. Es ist gegen 20.30 Uhr, inzwischen ist mir völlig egal, wo ich schlafe und wie teuer das Zimmer ist. Ich schiebe den Berg hinunter und klingele bei der angegebenen Adresse. Eine ältere Dame öffnet und kann mir zum Glück etwas anbieten, kostet aber 25 €, sagt die Dame mit fast schon schlechtem Gewissen.

Ich hätte ihr um den Hals fallen können und nehme dankend an. Sie führt mich durch ein großes Scheunentor, 3 Mülltonnen stehen sauber in einer Reihe und ein Trecker parkt unter dem Schauer. Dann stehe vor einem holzvertäfelten Eingang zu dem in die Jahre gekommenen Appartment. Meine Übernachtung ist gesichert und ich kann über Nacht Kraft tanken um aus dieser Einöde wieder herauszukommen. Nicht mal Handynetz habe ich hier.


Ich bin froh, genügend Lebensmittel dabei zu haben. Ich dusche, esse etwas und schaue in die Karte. Ich weiß nicht, was Naviki berechnet hat. Die neue Zieleingabe war ohnehin ein Fehler, Breuberg hätte sowieso auf dem Weg gelegen, etwa 30 km vor Erbach. Aber egal jetzt, ich genieße es, einfach die Beine hochlegen zu können und krieche relativ früh ins Bett.


Route Teil C

Route Teil D (nachgestellt)




Tag 3
Samstag, 13. Mai 2017
Dorndiel - Ludwigsburg
164 km


Um 6 Uhr klingelt mein Wecker, um 7.30 Uhr bin ich wieder auf dem Rad. Die Luft ist klar und die Regenwolken haben sich verzogen. Die Sonne scheint und ich freue mich auf die vor mir liegende Strecke.

Als erstes fahre ich über einen steil ansteigenden Feldweg, der zur Landstraße nach Groß Umstadt führt. Frühsport erster Klasse.


Oben angekommen genieße ich den Blick hinunter auf Dorndiel und die umgebende Landschaft des Odenwaldes.


In Groß Umstadt habe ich auch wieder Empfang und stelle ich mein Navi auf Erbach. Dort geht es über einen Trampelpfad steil hinauf auf einen Wanderweg. Das ist die zweite Frühsport-Einheit. Oben angekommen werfe ich noch einen Blick auf die Stadt und komme auf einen schönen Waldweg im Steinerwald.


Dann folgt wieder eine Landstraße. Kaum habe ich eine heftige Steigung bewältigt und erhole mich während der Abfahrt, steht schon wieder die nächste Steigung an. Das nimmt kein Ende.


Bei Höchst im Odenwald fahre ich ein Stück an der B45. Hier treffe ich auch auf das Flüsschen Mümling, ein Radweg führt direkt nebenher. Manchmal benutze ich ihn, dann fahre ich lieber wieder an der Bundesstraße weiter.

Hinter Zell komme ich an einen Abzweig und fahre in ein Waldstück, weil ich hoffe, dass der Weg in Flussnähe dort weniger bergig ist. Fahrradschilder sind auch vorhanden aber irgendwann schlage ich wohl den falschen Weg ein. Dieser wird immer schmaler und zugewachsener. Ich schiebe mein Rad durch knöchelhohes, taunasses Gras und bekomme schnell nasse Füße. In einiger Entfernung höre ich die Autos auf der Bundesstraße fahren und wünsche mir, sie nicht verlassen zu haben. Ich versuche vergeblich, querfeldein weiter zu kommen. Schlussendlich muss ich zähneknirschend umdrehen und den ganzen blöden Weg zurückfahren. Ich ärgere mich über die verlorene Zeit und schwöre mir, in Zukunft immer an der Straße zu bleiben.


Dann bin ich in Erbach und gebe Eberbach als nächstes Ziel ins Navi ein. Weitere 30 km stehen an. Hier bleibe ich vorerst an der Bundesstraße. Es geht mal wieder bergan. Ein Regenschauer zwingt mich in die Regenjacke, was mich aber nicht weiter belastet. Ich strampele Meter für Meter bergauf. Jetzt gibt es auch einen parallelen Radweg, ich benutze ihn gerne. Ich wähne mich fast oben und genieße die herrliche Aussicht auf den Odenwald. Die Sonne ist inzwischen auch wieder da.


Der Radweg ist ziemlich uneben und es geht ewig rauf und runter. Dann wird er auch noch durch eine Leitplanke von der Bundesstraße getrennt. Ich holpere noch ein Stück weiter, es kommt eine kleine Abfahrt und eine riesige Steigung liegt vor mir. Weitere Hügel und Kurven sind zu sehen. Auf der Bundesstraße nebenan geht es sanft weiter in die Höhe. Mein Blick schweift noch einmal über die schöne Landschaft, dann drehe kurzerhand um. Ich fahre ein Stück zurück, wuchte das Rad durch die Rabatte und hebe es über die abgesenkte Leitplanke um wieder auf die B45 zu kommen. Hier lässt es sich deutlich besser fahren und ich gehe kein Risiko ein, vom Weg abzukommen.


Kurz hinter Beerfelden habe ich die höchste Stelle erreicht, ab jetzt geht es nur noch bergab. Ich ziehe vorsichtshalber meine Fleecejacke über und lasse mich rollen. Es ist einfach super, 10 Kilometer nur rollen, das habe ich mir auch verdient. Um 12.40 Uhr erreiche ich den Neckar in Eberbach, seit einigen Kilometern bin ich in Baden-Württemberg.


Ab jetzt will ich am Neckar bleiben, dann sind kaum noch Berge zu erwarten. Ich halte mich an die Fahrradschilder.


Es lässt sich gut fahren. Eben, ohne Verkehr und in einer wunderbaren Landschaft. An den Berghängen stehen Burgen, die Vögel zwitschern und mir begegnen vereinzelte Radler oder Jogger. Die Flussradwege haben schon vieles für sich.


Ich erhole mich während der Fahrt, fühle mich rundum wohl. Das Radeln macht wieder richtig Spaß. Einige Male fahre ich auf einer Brücke über den Neckar, fahre mal auf der rechten und mal auf der linken Flussseite.


Um kurz nach 14 Uhr mache ich Mittagspause. An einem leeren Sportplatz in der Nähe eines Campingplatzes finde ich eine Bank in der Sonne und packe meine Vorräte aus.


Dann fahre ich weiter. Das Wetter ist klasse und mir geht es gut. Gestern Abend habe ich Peter bereits informiert, dass ich mein Ziel wohl nicht ganz erreichen werde und er mich bei Heilbronn aufsammeln soll.


Es läuft gut, den Neckarradweg bin ich vor einigen Jahren mit Peter schon einmal gefahren. Vergessen sind die Strapazen der letzten beiden Tage, ich genieße einfach nur die Landschaft.


Ich trete und trete, es ist schön warm und schwach windig. Die Strecke zieht sich ganz schön aber macht Spaß. Nach der Anstrengung in den Bergen weiß ich den flachen Weg zu schätzen.


Um 17.00 Uhr bin ich in Heilbronn. Ich setze mich mit Peter in Verbindung, er ist auf der A81, etwa 100 Kilometer vor Würzburg. Also habe ich noch ein bißchen Zeit und fahre weiter am Neckar entlang. Eine Stunde später fahre ich durch Lauffen. Mein Navi führt mich jetzt weg vom Fluss, ich spare mir unnötige Schlingen.


Kurz hinter Marbach schließen wir uns nochmal kurz und verabreden uns in Ludwigsburg. Bis dahin sind es laut Navi noch 8 km. Langsam habe ich genug für heute, außerdem bewölkt es sich, eine dunkle Wolke kommt mir verdächtig nahe. Ich fahre über einen Feldweg und muss einen letzten Hügel bewältigen. Dann rolle ich hinab ins nächste Dorf, Neckarweihingen, einem Stadtteil von Ludwigsburg. Ich schaffe es gerade unter das Vordach einer Apotheke als ein heftiger Schauer runtergeht. Ich gebe Peter meinen genauen Standort durch und kann 5 Minuten später zu ihm ins Womo steigen.

Bis nach Schönaich wären es noch 40 Kilometer gewesen, bis Stuttgart 20 Kilometer. Heute aus Zeit- und wettertechnischen Gründen nicht mehr machbar. Trotzdem werte ich es als "Ziel erreicht" und bin einigermaßen stolz auf meine Leistung. Die Etappen waren sehr anspruchsvoll und etwas zu sportlich ausgewählt, ich bin an meine Grenzen gestoßen. Insgesamt lief alles gut und ich bin um eine tolle Erfahrung reicher.



Route Dorndiel-Eberbach









05.05.17

Radtour Abbesbüttel






Mittwoch, 03. Mai 2017
Edemissen - Peine - Abbesbüttel - Edemissen
60 km


In dieser Woche werden wir vom Wetter nicht gerade verwöhnt. Heute gibt es aber mal eine Regenpause, die angekündigte Sonne zeigt sich allerdings nicht so richtig. Trotzdem zieht es mich nach Feierabend aufs Rad.

Wir haben heute leichten Ostwind, deshalb fahre ich von Peine aus in östliche Richtung. Nach Überqueren des Mittellandkanals erfreut mich eine wunderschöne Allee blühender Kirschbäume auf der Schwittmerstraße kurz vor Woltorf.


Ein Stück nach Ortsausgang komme ich dann hinunter an den Kanal. Auf dieser Seite bleibe ich nur bis zur nächsten Brücke weil ich hier wegen des vorausliegenden Stichkanals nicht weiter komme. An der Waldgaststätte Sophienruh wechsele ich auf die andere Seite.


Kurze Zeit später bin ich am Abzweig und sehe auf der gegenüberliegenden Seite das Wohngebiet an der Marina Bortfeld und den Stichkanal weiter nach Süden fließen.


Ich setze meinen Weg nach Osten fort. Auf dem feinen Schotter des Kanalwirtschaftsweges lässt es sich gut fahren, der Wind hält sich hier in Grenzen.


Dann passiere ich den Braunschweiger Hafen im Stadtteil Veltenhof. Der ein oder andere Lastkahn auf dem Wasser begleitet mich.


Der Weg führt schön bequem weiter bis ich im Stadtteil Thune einen kleinen Ausleger umfahren muss. Kurz vor der B4 geht es dann wieder hinunter an den Kanal.


Ab jetzt zähle ich die Brücken, ich fahre heute ohne Navi und habe mir gestern einen Spickzettel gemacht, den ich sozusagen "abarbeite". An der 5. oder 6. Brücke muss ich den Kanal verlassen.


Ich stehe vor einem sehr schmalen und ziemlich steilen Aufgang. Ob es sich an der folgenden Brücke besser hinauffahren lässt? Ich bin nicht mehr sicher, ob ich richtig gezählt habe. Muss ich noch weiter oder bin ich vielleicht schon zu weit gefahren? Der Nachteil an den Kanalfahrten ist der, dass man meistens keine Ahnung hat, wo man überhaupt ist, Ortsschilder gibt es hier keine.


Ich checke die Wildschutztür, die sich leicht öffnen lässt und wuchte mein Rad hindurch. In 4 oder 5 spitzen Kehren geht es hinauf, gerade so, dass ich die Kurve kriege. Die unebenen Steine geben mir beim Schieben etwas Halt und verhindern das Wegrutschen. Dann bin ich oben und folge dem Weg.


Nachdem ich die Orientierung wiedergefunden habe, stelle ich fest, dass ich auf den Ortsrand von Abbesbüttel zufahre, also nicht zu weit gefahren bin. Die nächste Brücke befindet sich direkt im Ort und hätte bestimmt den komfortableren Aufgang gehabt.

Ich biege links auf einen idyllischen Feldweg, der nach Vordorf führt. Doch vorher muss ich die vielbefahrene B4 überqueren, was zur Rushhour etwas Wartezeit mit sich bringt und nicht ungefährlich ist.


Vordorf verlasse ich auch wieder auf einem Feldweg, bis ich auf den Radweg der Landstraße nach Rethen komme.


Bis Adenbüttel nehme ich den Weg "Zur Mühle" parallel zur Landstraße. Auf halbem Weg befindet sich hier tatsächlich eine restaurierte und bewohnte Mühle.


Hinter dem Friedhof am Ortsausgang biege ich links auf einen schönen asphaltierten Weg, der sich zwischen Feldern und kleinen Waldstücken nach Didderse schlängelt.


Im Ort überquere ich die Oker, die sehr idyllisch in ihrem Flussbett, eingerahmt von frisch ausgetriebenen Bäumen und Büschen, dahin fließt.


Weiter geht es bis zur B214, die ich ein Stück begleite, dann über den Heidkrugsweg nach Wipshausen.


Auf einem Holperweg an Pferdeweiden vorbei, umfahre ich die Straße bis ich in Alvesse wieder auf einen Radweg komme. Der führt dann an Klein Blumenhagen vorbei bis nach Edemissen.

Die gesamte Strecke war zwar keine Rennradstrecke aber insgesamt gut befahrbar, verkehrsarm und landschaftlich schön sowie abwechslungsreich.


Route